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Die Geschichte der australischen Ureinwohner reicht mehr als 50.000 Jahre zurück und ist eine der ältesten lebendigen Kulturen der Welt. Sie ist eng mit dem Land und der Natur verbunden. In Geschichten, Bräuchen, Musik, Tanz oder Kunst ist dieses Erbe bis heute le- bendig. Das Besondere an der Aboriginal-Kultur ist ihre Vielfalt: Mehr als 500 Clan-Gruppen sind über den Kontinent verteilt und faszinieren mit ganz unterschiedlichen Lebensweisen und Traditionen. Mit 250 verschiedenen Sprachen und 700 Dialekten gehört das Australien der Aborigines zu den sprachlich facettenreichsten Orten der Welt. In diese Welten einzutau- chen, verspricht einzigartige Erlebnisse. Die Traumzeit Die Traumzeit bezeichnet die Zeit in der Geschichte, in der die Welt entstanden ist. In diesem Schöpfungsmythos sind die Ahnen dazu als Menschen, Tiere oder Naturphä- nomene auf die Erde gekommen und haben die Form des Landes und alles Leben erschaffen. In ihrem komplexen Glaubenssystem sind Spiritualität, soziales Leben, Regeln und Gesetze sowie die Bewahrung des Lebensraums eng miteinander ver- woben. Dieser Glauben findet auch heute noch seinen Ausdruck in Ritualen, Kunst, Tanz, Musik und überlieferten Geschichten – den Traumzeitgeschichten. Die Kunst Kunst ist ein zentrales Element der Aboriginal-Kultur. Sie beginnt mit den ersten Felszeichnungen und Gravuren und reicht bis zur Kunst der heutigen Zeit. Die künst- lerischen Darstellungen beschränken sich nicht nur auf die Traumzeitgeschichten der Ahnen, sie stellen auch die unterschiedlichen Lebensumstände dar, zieren Alltags- oder zeremonielle Gegenstände und finden ihren Ausdruck in der rituellen Körper- bemalung. Auch Gesänge, Musik und Tanz sind Formen dieser Kunst, die das ganze Leben der Aborigines zu durchdringen scheint. Ihre Werke sind unglaublich vielseitig und von Ethnie zu Ethnie verschieden, allerdings ziehen sich dieselben Themen und die Spiritualität wie ein roter Faden hindurch. 5

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