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Irene Giger & Fabienne Camenzind

Reise nach Vanuatu

In den vergangenen Jahren haben unsere beiden Expertinnen schon einige schöne Südsee-Inseln bereist. Diese Reise nach Vanuatu war für beide ein neues Ziel. Das ursprüngliche Vanuatu hält was es verspricht. Zwischen Tradition und Moderne entdecken sie die Hauptstadt Port Vila, touren durch Efate, landen auf der Insel Tanna und brechen auf zum brodelnden Mount Yasur. Lassen Sie sich auf eine ganz persönliche Reise mitnehmen - durch ein Südseeparadies der anderen Art!

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Vanuatu - ein Südseeparadies der anderen Art

Wir können uns glücklich schätzen, denn wir durften in den vergangenen Jahren bereits einige schöne Regionen der Südsee entdecken. Obwohl sich unser Wissen über den Inselstaat Vanuatu im Südpazifik - der aus 83 verschiedenen Inseln besteht, ein einzigartiges Naturschauspiel bietet, mehrheitlich noch unberührt und sehr abwechslungsreich ist - ehrlich gesagt durchaus in Grenzen hält, weckte dieses Reiseziel im Laufe der Jahre immer grösseres Interesse in uns. Vielleicht gerade weil Vanuatu schlichtweg als einmalige und enorm vielfältige Destination in der Südsee gilt, die noch wenig touristisch erschlossen ist und in der die, laut einer britischen Studie, glücklichsten Menschen der Welt leben. Die Zeit ist reif, wir wollen uns unbedingt selber ein Bild des noch so ursprünglichen Südseeparadieses machen und herausfinden, ob diese Destination auch wirklich hält, was sie verspricht.

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Dass wir mehrere Inseln des Inselstaates besuchen wollen, ist von Anfang an klar. Dennoch stellt sich die Planung unserer rund zweiwöchigen Abenteuerreise durch Vanuatu als nicht ganz einfach heraus. Welche Inseln genau sollen wir besuchen, wie viele Nächte wo einplanen und was für eine Reihenfolge ist sinnvoll? Welche Ausflüge sind lohnenswert und dürfen wir nicht verpassen? Müssen wir alles geführt mit einem Guide machen oder können wir zeitweise auch individuell auf eigene Faust etwas unternehmen? Im Internet finden wir zwar schon einige Informationen über Vanuatu, aber irgendwie helfen uns diese nur bedingt weiter. Schon bald merken wir, dass Vanuatu zumindest etwas mit den anderen Südseedestinationen gemeinsam hat: Auch hier ticken die Uhren ziemlich anders als bei uns und bei der Reiseplanung ist viel Geduld gefragt. Der Abflug naht und zugegeben, Geduld gehört nicht immer zu unseren Stärken. Trotzdem gelingt es uns schliesslich, mit Hilfe der Vanuatu Tourism Organisation (VTO) und unseres lokalen Partners ein passendes Programm für unsere Rundreise auf die Beine zu stellen und schon bald wird die Vorfreude auf unser Vanuatu-Abenteuer mit jedem Tag grösser.

Der Tag ist gekommen - Abflug

Der Tag ist gekommen – bestens gelaunt aber auch mit einem leichten Gefühl der Ungewissheit begeben wir uns in Kloten an Bord des Airbus A380 der Singapore Airlines. Wir fliegen via Singapur nach Sydney in Premium Economy Klasse. Die paar Zentimeter mehr Platz im Flugzeug für unsere Beine, die kleinere und ruhigere Kabine sowie die weiteren Annehmlichkeiten der wirklich empfehlenswerten Premium Economy Klasse, gestalten uns die Reise durchaus sehr angenehm. Nach einer Nacht in einem Flughafenhotel in Sydney geht es weiter mit Air Vanuatu nach Port Vila. Endlich erreichen wir den Bauerfield International Airport. Die Aufregung und gleichzeitig auch die Nervosität steigen.

Port Vila - Hauptstadt der Gegensätze

Die ersten paar Nächte sind wir in Port Vila stationiert. Unmittelbar nach dem Transfer zum Hotel und dem Zimmerbezug erkunden wir Vanuatu’s Hauptstadt. Wir schlendern durch die Hauptstrasse von Port Vila, besuchen den Markt, auf dem lokale Frauen Gemüse und Früchte verkaufen und machen uns mit dem Lebensstil der sogenannten „Ni-Vanuatu“ (kurz Ni-Vans) bekannt. Wir stellen fest, dass Port Vila die Gegensätze der Traditionen mit der Moderne verbindet und gönnen uns einen leckeren Cocktail direkt am Wasser in der schönen Lava Lounge. Nur kurze Zeit später finden wir uns in einem der wenigen Restaurants entlang der Hauptstrasse von Port Vila wieder und geniessen ein köstliches Abendessen mit Blick auf das Wasser und die gegenüberliegende Insel Iririki. Hundemüde aber sehr zufrieden mit unserem ersten Tag hier in Vanuatu fallen wir am Abend ins Bett und sinken in einen tiefen Schlaf.

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Am Folgetag steht eine geführte Inseltour in Efate auf dem Programm. Pünktlich werden wir im Hotel abgeholt und die Chemie zwischen uns und den beiden jungen „Ni-Van“ Führern stimmt auf Anhieb. Auf der Fahrt erzählen sie uns vieles über Land und Leute in Vanuatu. Wir hören gespannt zu und stellen jede Menge Fragen. Die beiden sind uns gegenüber extrem offen, beantworten uns gerne alle Fragen und sind auch sehr interessiert an unserem Leben sowie unseren Traditionen.

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Efate - Bräuche & Sitten

Den ersten Stopp der Tour legen wir im traditionellen Larofa Cultural Village ein – ein Dorf mitten im Wald, wo wir vom Chief begrüsst werden und einen ersten Einblick in die lokale Kultur von Vanuatu erhalten. Der Chief spricht als einziger Dorfeinwohner Englisch und erzählt uns über die Bräuche der traditionellen Einwohner und deren Sitten. Später lernen wir mehr über die sogenannte Feuerzeremonie und ein junger Mann des Dorfes zeigt uns, wie er barfuss über die glühende Asche eines Feuers gehen kann. 

Am Schluss dürfen wir noch Fotos mit den Männern und Kindern des Dorfes machen. Dieser Dorfbesuch ist vor allem für Neuankömmlinge auf Vanuatu interessant und es war durchaus ein nettes Erlebnis. So richtig davon überzeugt sind wir aber nicht. Es macht nämlich den Anschein, dass die Dorfbewohner heutzutage nicht mehr ganz so leben, wie sie uns dies schildern und diese «Darbietung» wirkt auf uns leider nur halbwegs authentisch.

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Feuerzeremonie

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Blue Lagoon Swimming Hole

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Lololima Falls

Unser nächstes Ziel ist das Blue Lagoon Swimming Hole. Hier hat es einige Erwachsene und Kinder, die sich ein Erfrischungsbad im türkisgrün schimmernden Wasser der Lagune gönnen. Da auch wir dringend eine Erfrischung benötigen, ziehen wir schleunigst unseren Bikini an und ab geht’s ins Wasser. Am Schluss der Tour führen uns die beiden „Ni-Vans“ noch an einen ganz speziellen und abgelegenen Ort. Wir sollen uns überraschen lassen, meinen sie. Nach einem kurzen Spaziergang vom Parkplatz durch das Buschland stehen wir dann vor den sogenannten Lololima Wasserfällen.

Welch ein paradiesischer Platz auf Erden! Wir sind sofort wie verzaubert von diesen Wasserfällen und deren traumhaften Umgebung. Nicht viele Touristen haben das Glück diesen wunderschönen und versteckten Wasserfällen einen Besuch abstatten zu können. Dafür wird nämlich eine spezielle Bewilligung benötigt, weshalb ein Besuch der Lololima Falls sonst nicht unbedingt auf dem Programm einer klassischen Tour auf Efate steht. Am liebsten würden wir diesen atemberaubenden Garten Eden gar nicht mehr verlassen, aber es ist Zeit, wieder nach Port Vila zurückzukehren.

Tanna - Stolz und Passion

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Nach einem rund 45-minütigen Flug landen wir auf der Insel Tanna. Wir amüsieren uns prächtig über das Flughafengebäude, die Art und Weise wie das mit der Gepäckabfertigung hier funktioniert und die sogenannte Wartehalle der Fluggäste. Vanuatu Style! Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir unser Reisegepäck erhalten, aber wir haben ja bei der Reiseplanung schon festgestellt, dass wir geduldig sein und auch etwas Flexibilität an den Tag legen müssen. Der Flughafen auf Tanna befindet sich im Westen der Insel, unweit vom Ort Lenakel. So auch unsere Unterkunft.

Beim Transfer zum Resort stellen wir fest, dass die einzige asphaltierte Strasse auf Tanna weniger als ein paar hundert Meter lang ist und man teilweise gar nicht darauf fahren darf. Einen Sinn ergibt dies definitiv nicht und keine Ahnung, wieso dem so ist. Eines steht jedoch fest - ohne 4WD Fahrzeug kommt man auf der abenteuerlichen Insel Tanna nicht weit. Zudem lässt man sich hier besser chauffieren und sollte definitiv nicht selber fahren.

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Marie - Hauptdarstellerin aus dem Film «Tanna»

Im Resort angekommen, werden wir vom Manager und Marie mit einem Willkommensdrink empfangen. Marie spielte die Hauptrolle im von einem australischen Produzenten gedrehten Film Tanna, welcher auf Tanna Island gefilmt und erst vor ein paar Jahren veröffentlicht wurde. Ein sehr hübsches Mädchen, leider können wir uns nicht wirklich mir ihr unterhalten, weil sie nur ein paar Worte Englisch und Französisch spricht. Den Nachmittag nutzen wir, um in der Gartenanlage des direkt am Meer liegenden Resorts zu relaxen. Wir baden unter anderem im Meer und entscheiden uns dann spontan noch für einen Ausritt, der zumindest einer von uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wieso dem so ist, bleibt unser kleines Geheimnis.

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Am darauffolgenden Tag besuchen wir erneut ein sogenanntes «Kustom Village», wie bereits auf der Insel Efate. Nur ist dieser Ausflug hier auf Tanna definitiv viel authentischer. Hier wird einem gar nichts vorgegaukelt! Wir dürfen ein abgelegenes Dorf auf einem Hügel besuchen und werden dort von einer „Ni-Van“ Frau in traditioneller Bekleidung herumgeführt. 

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Mit Ausnahme zur Insel Efate, welche im Vergleich zu den anderen Inseln doch relativ gut entwickelt ist, haben in Vanuatu die meisten Kinder keine Möglichkeit, die Schule zu besuchen. Bildung hat leider keinen hohen Stellenwert und oftmals sind die Schulen viel zu weit entfernt und die Kinder werden zu Hause gebraucht. Zudem können die Familien und Dörfer die Schulgelder gar nicht finanzieren.

Die junge Frau, welche uns in diesem ursprünglichen Dorf herumführt, hatte als einzige in ihrem Dorf das Privileg, eine englischsprachige Schule auf Tanna besuchen zu können. Dort lernte sie unter anderem die englische Sprache und kann darum heute den Touristen ihre Lebensweise und ihr Dorf näherbringen. Dies macht sie wunderbar und es stecken Stolz und viel Passion dahinter. 

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Die Dorfbewohner tanzen für uns und die Männer demonstrieren, wie sie ohne Streichhölzer oder Feuerzeug ein Feuer entfachen können. Wir dürfen die Kinder beim Spielen fotografieren und zeigen ihnen die Fotos anschliessend auf unserer Kamera. Dies sorgt für grosse Augen, viel Gelächter und glückliche Gesichter. Insbesondere die Kleinkinder haben aber noch nicht viele weisse Touristen, wie wir es sind, zu sehen bekommen. Sie wahren Distanz und sind uns gegenüber sehr ängstlich.

Es ist ein einmaliges und wunderschönes Erlebnis, mit den Bewohnern eines solch abgeschiedenen Dorfes weitab jeglicher Zivilisation auf Tuchfühlung gehen und für eine kurze Zeit an ihrem Leben teilhaben zu dürfen. Das geht wirklich unter die Haut und ist für uns eine ganz spezielle Erfahrung, die wir um nichts auf der Welt missen möchten.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Insel Tanna gehören die Blue Caves, der Giant Banyan Tree sowie Port Resolution, wo Captain Cook vor langer Zeit mit seinem Schiff namens HMS Resolution anlegte.

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Kustom Village auf Tanna

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Der Dorfladen

Giant Banyan Tree_Web.jpgGiant Banyan Tree

Mount Yasur - Das brodelnde Innere

An unserem letzten Tag auf Tanna brechen wir nach dem Mittag auf zum Mount Yasur. Dieser ist mit Sicherheit der Grund für die meisten Touristenbesuche auf Tanna und somit die grösste Attraktion der Insel. Der Mount Yasur gehört zu den aktivsten Vulkanen weltweit und ist schon über 800 Jahre tätig. Je nach Wind- und Wetterverhältnissen hat man die einmalige Chance, am Kraterrand eines Vulkans zu stehen und in sein brodelndes Inneres zu sehen. Es gibt nur wenig vergleichbare Orte auf der Erde, die einen solchen Anblick ermöglichen.

Die Fahrt vom Westen der Insel Tanna quer über das gebirgige Inselinnere in den Osten dauert ziemlich lange. Man wird so richtig durchgeschüttelt. Sie ist jedoch sehr spektakulär, führt über Stock und Stein, mitten durch wilden, dschungelähnlichen Regenwald und schliesslich über die karge Mondlandschaft hinauf auf den Vulkan. Von dort aus erreicht man in nur wenigen Schritten den Kraterrand.

Wir stehen nun also auf dem Kraterrand des Mount Yasur Vulkanes, sind wie hypnotisiert und uns stockt der Atem. Es brodelt, zischt, faucht und in kurzen Abständen stösst der Krater immer wieder glühende Lava und Gestein aus. Zugegeben, so richtig wohl ist es uns hier nicht, mitten auf einem magischen Vulkan, der das Potenzial hat sämtliches Leben auf der Insel in Nullkommanichts auszulöschen. Dennoch sind wir unglaublich fasziniert von dem, was sich uns hier oben bietet und vom Zusammenspiel der Kräfte unserer Mutter Natur. 

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So langsam setzt die Abenddämmerung ein und die Szenerie bzw. das Feuerwerk wird immer gigantischer. Welch ein wahnsinniges Naturschauspiel, das nicht in Worten ausgedrückt werden kann! Auf der Rückfahrt zum Resort im Dunkeln schweigen wir mehrheitlich. Wir müssen das Erlebte erst einmal auf uns wirken lassen und verarbeiten.

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Die gebirgige Insel Tanna ist die drittgrösste Insel Vanuatus. Hier ist das Leben wirklich noch sehr einfach und ursprünglich und genau so soll es auch bleiben. Neben der wunderschönen Natur, der interessanten Unterwasserwelt, den Blue Caves und dem spektakulären Mount Yasur, ist wohl gerade dies ein Grund, weshalb es uns auf Tanna so gut gefällt. Die Dorfbewohner leben von der Landwirtschaft, tauschen nicht selten ein Schwein gegen Hühner oder Gemüse gegen Obst und verfügen kaum über Bargeld. Dennoch sind sie glücklich und zufrieden, was uns zutiefst rührt und beeindruckt.

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Espiritu Santo - menschenleere Strände

Zum Schluss besuchen wir Espiritu Santo - kurz Santo - die grösste und westlichste Insel Vanuatus. Hier verbringen wir die letzten paar Tage unserer Reise und möchten gerne noch etwas relaxen. Dies gelingt uns allerdings nur teilweise, denn es gibt auch auf Santo so einiges zu entdecken. Der Hauptort von Santo ist Luganville, unweit des Flughafens. Fährt man von dort entlang der Ostküste der Insel, kommt man an zahlreichen schönen Blue Holes vorbei, wo man sich ein Erfrischungsbad gönnen kann. Die Strasse ist asphaltiert und links und rechts gibt es unzählige Palmen, Viehweiden und überall wird Kopra (das getrocknete Kernfleisch von Kokosnüssen, aus dem Kokosöl gemacht wird) getrocknet.

Ganz im Norden befindet sich dann der wunderschöne Champagne Beach. Dort angekommen haben wir den Strand fast ganz für uns alleine, mit Ausnahme von ein paar lokalen Kindern, die versuchen einen Fisch zu fangen und ein paar „Ni-Van“ Frauen, die Körbe flechten. Es ist wirklich sehr idyllisch hier und wir verbringen gerne ein bisschen Zeit an diesem schönen Strand, gehen schwimmen und legen uns danach an die Sonne zum trocknen. Wir wissen, dass der Champagne Beach auch ein beliebtes Anlaufziel für Kreuzfahrtenschiffe ist. Wie es an diesem heute so ruhigen Strand zu und her gehen mag, wenn ein solches Kreuzfahrtenschiff hier ankert, stellen wir uns lieber nicht vor. Wir sind dankbar, dass wir den Strand für uns haben und ihn nicht mit einer Vielzahl anderer Personen teilen müssen.

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Port Olry - Dolce Far Niente

Ebenfalls sehr schöne und menschenleere Strände finden wir in Port Olry. Hier gibt es sogar direkt am Strand ein wunderschönes aber etwas untypisches Restaurant (Port Olry Harbour Beach Restaurant) mit Hängematten für das nötige Robin Crusoe Feeling. Wir sind etwas verunsichert, denn es sind keine Gäste im Restaurant und wir sehen auch kein Servicepersonal. Nun gut, andererseits sind wir auch weit und breit die einzigen Personen hier. Trotzdem nehmen wir Platz im Schatten unter dem Strohdach und innert Kürze kommt ein Mann, der unsere Bestellung aufnimmt. Wir ordern etwas zu trinken und sogar auch was zu essen, obwohl wir nicht ganz sicher sind, ob wir dies wenige Stunden später nicht enorm bereuen werden. Unsere Sorgen diesbezüglich sind aber um sonst und wir können das Restaurant am Strand von Port Olry bestens empfehlen und sind fasziniert von diesem wunderbaren Ort. 

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Den darauffolgenden Tag verbringen wir am Strand und geniessen das „Dolce Far Niente“. Wir lassen es uns gut gehen, brutzeln in der Sonne, schauen den fleissigen Krebsen zu, unternehmen einen Strandspaziergang, baden und gehen schnorcheln, um die Unterwasserwelt zu entdecken.

Spuren der Geschichte

Während des zweiten Weltkriegs waren die US Amerikaner in Vanuatu und vor allem auf Santo stationiert. Spuren davon sind auch heute noch gut sichtbar und nicht nur für Geschichtsliebhaber gibt es einige interessante World War II Touren auf dieser Insel. Am Million Dollar Point beispielsweise sind am Strand und vor allem auch im Wasser unzählige Hinterlassenschaften der Amerikaner aus dem zweiten Weltkrieg zu sehen. Die Ausrüstung wurde hier im Meer versenkt und man kann sich beim Schnorcheln oder Tauchen ein Bild davon machen.

Weiter kann man die heute noch bestehende Start- und Landebahn der Amerikaner und/oder mitten im Dschungel ein verwahrlostes Flugzeugwrack aus dieser Zeit besichtigen. Es existieren zudem immer noch Bruchstücke von Brücken des zweiten Weltkrieges.

 

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Zu den weiteren Highlights von Santo gehört die langerstreckte Höhle namens Millenium Cave, welche durch einen Fluss fliesst und im Jahr 2000 entdeckt wurde. Gemeinsam mit einem Führer können abenteuerlustige Personen diese Höhle entdecken. Wir selber haben es nicht so mit dunklen, halbwegs mit Wasser gefüllten Höhlen. Nachdem wir uns ein paar Fotos des Millenium Cave Ausfluges anschauen, stellt sich uns auch die Frage, ob die nötigen Sicherheitsmassnahmen auf diesem Ausflug gewährleistet sind. Wir verzichten gerne auf diesen Ausflug und verbringen noch etwas mehr Zeit am Strand, bevor es nochmals für einen Tag nach Port Vila und anschliessend wieder zurück in die Schweiz geht.

Moso Island - glückliches Leben

Zurück auf Efate, gehen wir am allerletzten Tag unserer Vanuatureise in Havannah Harbour an Bord des alten Schiffes Coongoola und fahren damit Richtung Moso Island. Nach dem Morning Tea ankern wir vor dem Tranquility Island Resort und besuchen dort die Aufzuchtstation einer bedrohten Meeresschildkrötenart. Mehrere Bottiche hier halten Schildkröten in verschiedenen Grössen. Die Tiere werden gezüchtet, aufgezogen und sobald sie bereit sind in den Ozean ausgesetzt. Wir dürfen heute sogar zuschauen, wie eine der hier aufgezogenen Schildkröten am Strand freigelassen wird und sich kopfüber in ein neues Abenteuer stürzt. Hoffentlich wird dieses Tier im weiten Ozean seinen Weg finden und ein glückliches Leben führen können.

Als nächstes steuern wir Moso Island an, wo wir unser Badetuch an einem traumhaften Strand ausbreiten und die Möglichkeit haben für einen ersten Schnorchelgang, bevor ein BBQ am Strand mit einer vielfältigen Auswahl an Beilagen auf uns wartet. Nach dem Essen haben wir nochmals Zeit im Meer zu baden oder eine zweite Schnorcheltour zu unternehmen und schliesslich geht es wieder zurück nach Havannah Harbour.

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Turtle releasing_Web.jpgKopfüber ins neue Abenteuer

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Moso Island

Auf Wiedersehen... glücklichste Menschen der Welt!

Wir können es nicht glauben, aber uns bleiben nur noch wenige Stunden bis zur Rückreise in die Schweiz. Vanuatu ist in der Tat eines der letzten touristisch noch weitgehend unerschlossenen Insel-Paradiese Melanesiens und heute können wir voller Überzeugung sagen, dass dieser Inselstaat absolut hält was er verspricht. Hier kann man binnen einer Flugstunde in weitgehend unberührte Naturlandschaften gelangen, in denen die Zeit seit vielen tausend Jahren still zu stehen scheint. Viele Menschen leben in Vanuatu noch in Stammeskulturen und man erlebt die authentische melanesische Kultur hautnah.

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Wie bereits am Anfang in unserem Bericht erwähnt, wurden die rund 245‘000 in Vanuatu wohnhaften Personen, welche insgesamt 108 verschiedene Stammessprachen sprechen, nach einer Studie der NEF (New Economic Foundation) als die glücklichsten Menschen der Welt bezeichnet. Man mag sich fragen wie das kommt, dass die Menschen in Vanuatu so glücklich und zufrieden sind, wenn sie doch nicht viel haben und Armut gilt?

Ein Stammeseinwohner Vanuatus antwortete auf diese Frage einst wie folgt: „Wir haben Schweine, Hühner, Fisch, viel Gemüse und Früchte. Uns geht es gut und Reichtum hat schliesslich nicht unbedingt mit Geld zu tun, sondern mit dem Herzen“. Wie recht dieser ältere, weise Mann doch eigentlich hat. Ein weiterer Grund weshalb die «Ni-Vans» so glücklich sind, dürfte wohl auch der Zusammenhalt der Menschen in Vanuatu untereinander und die starke Bindung zur farbenfrohen Tradition sein.

«Cabin crew prepare for take-off please» meldet sich schliesslich der Captain des Air Vanuatu Flugzeuges, welches uns zurück nach Australien bringt. Nun ist es also wirklich Zeit, die Rückreise in die Schweiz anzutreten. Wir sagen «TANGKIU TUMAS» Vanuatu für diese wunderbare Zeit, die vielen netten Begegnungen und all die schönen Erlebnisse und Momente, von denen wir einige bestimmt nie wieder vergessen werden. Du hast uns auf Deine eigene Art und Weise tief beeindruckt und obwohl wir noch nicht wissen wann – wir kommen definitiv wieder!

 

Fabienne Camenzind                  Irene Giger                              Mehr Infos zu Vanuatu

Juni 2017