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Maria Kressler

Reise nach Uganda

Endlich! Unsere Reiseexpertin Maria Kressler erfüllt sich einen lang gehegten Reisewunsch. Sie reist nach Uganda, der Heimat von Gorillas und Schimpansen. Gehen Sie mit Ihr auf Tuchfühlung mit den sanften Riesen und erfahren Sie, warum «The Pearl of Africa» diese Bezeichnung verdient.

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Uganda - wenn Wünsche sich erfüllen

Ein lang gehegter Reisewunsch geht 2018 in Erfüllung! Ich reise für 13 Tage nach Uganda – The Pearl of Africa. Aus heutiger Sicht kann ich diesen Namen nur bestätigen. Was ist bekannt über Uganda? Seine Lage in Ostafrika, eine leidvolle Vergangenheit, von der sich das Land erholt hat, Gorillas und Schimpansen welche hier zu Hause sind, der riesige Victoriasee, ein Land einst aufgeteilt in diverse Königreiche, wunderbar farbig gekleidete Menschen und ein Ort für Tier- und Vogelliebhaber.

Zürich - Entebbe - Kampala

Ich fliege mit Brussels Airlines via Brüssel und Kigali nach Entebbe. In Entebbe werde ich erwartet und treffe auf meine Reisegruppe, mit der ich die nächsten acht Tage unterwegs sein werde. Es handelt sich dabei vorwiegend um Leute aus der Tourismusbranche. Nach einer Nacht im ca. 35km entfernten Kampala starten wir unsere Tour in Richtung Westen.

Kampala - Fort Portal - Kibale Forest Nationalpark

Unsere Reise führt uns durch ein pulsierendes Kampala. Viele Menschen von ausserhalb der Stadt sind auf Motorrädern oder in Minibussen auf dem Weg zur Arbeit in der Hauptstadt. Bald schon lassen wir die Stadt hinter uns und die Landschaft verändert sich merklich. Es wird grüner und die Maisfelder wechseln sich mit Matookeplantagen (Kochbananen), Teefeldern und Papyruswiesen ab.

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Unser erstes Ziel ist Fort Portal. Diese Region Ugandas gehört zum Tooro Königreich. Wie anfangs erwähnt, gibt es in Uganda diverse Königreiche, welche über das ganze Land verteilt sind.

Die sattgrünen Landschaften ziehen immer wieder unsere Aufmerksamkeit auf sich, vor allem die unzähligen Kraterseen haben es mir angetan. Mir war nicht bewusst, dass es so viele davon in Uganda gibt. 

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Am Nachmittag erreichen wir die Ndali Lodge ausserhalb des Kibale Forest Nationalparks. Ich bin begeistert! Sie liegt auf einer Kuppe und wir sehen in der Ferne die Vulkane des Rwenzori Massivs und auf der anderen Seite einen der vielen Kraterseen. Ein wahrlich wunderbarer Platz. Mit einem sehr feinen Abendessen bei Kerzenschein beenden wir diesen ersten, sehr eindrücklichen Tag in Uganda.

Kibale Forest Nationalpark - Queen Elizabeth Nationalpark

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Heute erwartet uns ein erstes grosses Highlight. Ein Schimpansen-Tracking steht auf dem Programm. Im Headquarter der «Uganda Wildlife Authority» am Kayanchu Gate erhalten wir ein kurzes Briefing und schon geht es los. In Gruppen von maximal sechs Personen und einem Guide - in unserem Fall eine Dame - laufen wir im Gänsemarsch durch den Wald. Wir können die Schimpansen bereits hören und bald auch sehen.

Ein Männchen sitzt am Boden und lässt sich von uns nicht stören. Irgendwann schwingt er sich in die Bäume und war nicht mehr gesehen. Wir machen uns erneut auf die Suche und werden belohnt. Nun treffen wir auf eine grössere Gruppe, welche am Boden und auf den Bäumen unterwegs ist. Es ist eindrücklich das Schauspiel dieser Tiere zu beobachten. Ungefähr eine Stunde dürfen wir uns bei der Gruppe aufhalten, bevor wir den Wald wieder verlassen müssen.

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Tief beeindruckt von den Schimpansen geht unsere Fahrt weiter zum Queen Elizabeth Nationalpark. Mit einer Fläche von 2000 km2 ist er der älteste und meistbesuchte Park Ugandas. Hier finden wir unterschiedliche Landschaften und Eco-Systeme zusammen vereint.

Im nördlichen Teil des Parks befinden sich die Kasenyi Plains und der Kazinga Kanal. Die Landschaft verändert sich – die leuchtend grünen Felder und Kraterseen beim Kibale Forest machen Platz für die offenen Savannen des Queen Elizabeth NP.

Ein Muss im nördlichen Queen Elizabeth NP ist eine Bootsfahrt auf dem Kazinga Kanal. Man hat die Möglichkeit die Natur aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Der Kazinga Kanal ist ein 32km langer natürlicher Kanal, der die beiden Seen Lake Edward und Lake George miteinander verbindet. Im und am Kanal sind eine grosse Vielzahl an Hippos, Krokodilen, Büffeln, Elefanten und viele Vogelarten zu Hause.

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Queen Elizabeth Nationalpark - Ishasha Sector

Der heutige Morgen ist für einen Gamedrive im Kasenyi Sector im nördlichen Queen Elizabeth NP reserviert. Ausserhalb des Parks begegnen uns die ersten Elefanten. Im Park sind bereits einige Fahrzeuge unterwegs, aber leider gibt es nicht sehr viele Tiere zu sehen. Wir beobachten ein paar Hippos, welche sich im Schlamm suhlen, Antilopen und Warzenschweine.

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Am späten Vormittag verlassen wir den Park und machen uns auf dem Weg zurück zu unserer Lodge.

Unterwegs erzählt uns unser Guide von einem lokalen Projekt. Aus Elefantendung wird Papier hergestellt. Wir machen einen Halt und erfahren mehr über diese ungewöhnliche Idee. In dieser Region sind viele Elefanten heimisch, was leider immer wieder zu Konfrontationen mit den lokalen Bauern führt. Die Elefanten zerstören oftmals die Felder und somit die Ernte. Um zu verhindern, dass die Tiere deshalb getötet werden, wurde dieses Projekt ins Leben gerufen. Die Menschen sammeln den Dung der Elefanten und bringen ihn zu einer Sammelstelle. Die Angestellten, meist Frauen, verarbeiten den Dung weiter.

Im kleinen Laden kann man dieses schöne Papier und noch weitere handgemachte Souvenirs wie Körbe, Täschchen und Schmuck bewundern und auch erwerben.

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Das nächste Highlight erwartet uns bereits – die Treeclimbing Lions im Ishasha Sector. Bevor wir diese jedoch erreichen, liegt eine lange Fahrt auf sehr, sehr schlechten Strassen vor uns. Das wissen wir zum Glück vorher nicht!

Eine der Strassen ist die Hauptverbindungsachse zwischen dem Kongo und Ugandas Hauptstadt Kampala. Wir sind unterwegs auf einer Sandpiste mit tiefen Spurrillen, grossen Löchern, wechselnden Landschaftsszenerien und schweren LKWs.

Die Löwen müssen wir uns wahrlich verdienen, aber wir werden belohnt. 

Unser Fahrer hat Kontakt mit anderen Guides, welche bereits im Ishasha Sector unterwegs sind und er weiss daher wo ungefähr wir nach ihnen «suchen» müssen. Ich erlebe den schnellsten Gamedrive meiner «Safari-Karriere». Rein in den Park, drei Löwen im Baum gefunden, unzählige Fotos gemacht, raus aus dem Park und das alles in ca. 30 min.
Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Ishasha Wilderness Lodge. Es wartet ein sehr leckeres Abendessen und ein feiner Gin & Tonic auf uns. Die Lage und Schönheit der Lodge können wir erst am nächsten Tag wirklich bestaunen und letztendlich auch würdigen.

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Ishasha Sector - Bwindi Impenetrable Forest

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Es heisst wieder früh raus aus den Federn, da eine Safari im Ishasha Sector geplant ist. Als Ishasha Sector wird der südliche Teil des Queen Elizabeth NP bezeichnet.
 
Nach einem üppigen Frühstück geht es los und wir durchfahren den Park. Die Landschaft im wunderbaren Licht des Morgens ist beeindruckend.
 
Während des Mittagessens haben wir ein wenig Zeit die Lodge - direkt am Fluss - zu geniessen bevor es dann weiter in Richtung Süden geht. Heute ist Sonntag und viele Menschen sind unterwegs. Unser Ziel ist die Buhoma Region beim Bwindi Impenetrable Forest zum Gorilla Tracking.

Bwindi Impenetrable Forest

Das wohl grösste Highlight der Reise wartet auf uns – Gorilla Tracking in Uganda! Wir treffen uns beim Headquarter der Uganda Wildlife Authority. Zuerst schauen wir uns einen Film an und dann erhalten wir Anweisungen und Erklärungen bezüglich dem Verhalten während des Trackings. Danach erfolgt die Einteilung in Gruppen. Mit unserem Guide hatten wir unsere Bedürfnisse bereits abgesprochen. Ein älteres Ehepaar gesellt sich zu unserer Gruppe und unser Guide, wieder eine Dame, erzählt noch ein paar Details zur Gorilla-Familie, welche wir gleich besuchen werden. Und los geht es in die Fahrzeuge, welche uns zum Ausgangspunkt für die Suche nach unserer Gorilla-Familie bringen. Wir verlassen den Ort und es geht vorbei an unzähligen Teeplantagen. Als wir am Ausgangsort ankommen und aussteigen, heisst es wieder rein in die Fahrzeuge. Unsere Gorilla-Familie ist weitergezogen und wir müssen daher zu einem anderen und besseren Ausgangsort fahren. Dann geht es tatsächlich los. Wir laufen Berg auf und ab durch den Wald. Der Boden ist trocken und die Wege sind meist gut begehbar.

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Bereits einige Stunden bevor wir losgefahren sind, sind die Tracker gestartet um diese eindrücklichen Tiere zu finden. Die Suche startet immer an dem Ort, wo die Tracker die Gorillas am Tag zuvor verlassen haben und sie kann einige Stunden dauern, sowohl für die Tracker als auch für die Gäste.

Sobald wir die Tiere finden, haben wir eine Stunde Zeit um Sie zu beobachten und bei ihnen zu sein. Ein Abstand von 5-7 Metern ist Vorschrift. Das ist jedoch gar nicht so einfach einzuhalten, da vor allem die Kleinen sehr neugierig sind und teilweise ganz nah zu den Besuchern kommen.

Wir werden nach ca. zwei Stunden Marsch belohnt, müssen aber erst einmal aus dem Weg springen. Der Silverback, das Familienoberhaupt, kommt angerannt und weitere Familienmitglieder folgen. Mit respektvollem Abstand folgen wir den Affen.

Sie laufen und schwingen sich durchs Gebüsch. Nach einiger Zeit lassen sie sich nieder und wir haben das grosse Vergnügen sehr nah dabei zu sein und die Interaktionen in der Familie zu beobachten. Zur Gruppe gehören zwei Babys. Sie turnen durch die Bäume, springen hinter einander her und spielen miteinander, genauso wie Menschenkinder das auch tun. Die Mamas haben die Kleinen jederzeit im Blick und sind natürlich auch zwischendurch zum Ankuscheln da.

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Es ist ein sehr eindrückliches und unvergessliches Erlebnis. Leider vergeht die Zeit wie im Flug. Wir hätten noch viele weitere Stunden bei der Gorilla-Familie verbringen können. Nun heisst es Abschied nehmen, sowohl von den Gorillas und wenig später auch von unserem Guide und den Trackern.

Am Nachmittag besuchen wir das Projekt «Rider 4 A Woman». Aus einem kleinen Projekt, welches ursprünglich Fahrräder vermietete und reparierte, ist inzwischen etwas Grosses geworden. Die Gründerin Evelyn und ihr Mann Denis sind bestrebt, viele Frauen vor Ort zu unterstützen und zu stärken, indem sie ihnen eine Ausbildung in lokalem Handwerk, der Arbeit mit Textilien, Fahrradreparaturen und Englischunterricht anbieten.

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Auf dem Gelände treffen wir Frauen beim Körbe flechten, Nähen und Kochen. Es gibt ebenfalls ein kleines und gemütliches Gästehaus. Die Fingerfertigkeit der Frauen beim Flechten ist sensationell und die kleinen Bananen-Pancakes, die wir aus der Küche bekommen haben, waren ebenfalls sehr lecker. Am Ende unseres Aufenthaltes werden wir eingeladen uns eine spontane Tanzvorführung anzusehen. Die Damen haben unglaubliche Kraft, Ausdauer und vor allem Freude beim Tanzen und Singen.

Bwindi Impenetrable Forest - Kihihi - Entebbe

Heute ist Zeit für einen gemütlichen Start in den Tag. Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Spaziergang durch das Örtchen Kanungu und besorgen noch das eine oder andere Souvenir. Die Menschen sind neugierig und sprechen uns an. Einige gehen ein Stück mit uns. An der Hauptstrasse des Ortes reihen sich kleine Läden und Restaurants aneinander.

Nach der Rückkehr ins Hotel geht es weiter. Unser nächstes Ziel ist der Flugplatz Kihihi von wo wir nach Entebbe zurückfliegen.

Drei weitere Passagiere warten bereits und mit einer 12-plätzigen Maschine geht es los. Wir sind eine gute Stunde unterwegs. Die Aussicht von oben ist wunderbar. Unter uns verändert sich die Landschaft von dichten Wäldern zu offenen Flächen mit Felder und Dörfern, Flüsse durchziehe das Land und schliesslich taucht der Lake Victoria vor uns auf. Kleine Inseln im See leuchten wie Tupfen in der Nachmittagssonne.

Am Flughafen werden wir bereits erwartet und zum Gästehaus unweit des Flughafens Entebbe gebracht. Eine kleine Oase mit viel Grün. Ein Pool zur Abkühlung steht ebenfalls zur Verfügung. Am Abend nehmen wir ein letztes, gemeinsames Abendessen ein bevor es am nächsten Morgen Abschied nehmen heisst.

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Entebbe - Mabira Forest

Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von meiner lieb gewonnenen Gruppe. Ab heute geht meine Tour allein mit einem neuen Guide weiter. Joseph heisst er und er erwartet mich mit einem Toyota Landcruiser. Diese Autos sind perfekt für die Strassenverhältnisse in Uganda. Wir fahren durch das Verkehrschaos von Entebbe und Kampala in Richtung Osten. Unser Ziel ist der Mabira Forest. Die klassischen Strassenszenerien, die ich bereits kenne, ziehen wieder an uns vorbei. Menschen mit Fahrrädern, Motorrädern oder zu Fuss sind unterwegs, transportiert wird alles was zum Leben gebraucht wird, aber besonders viele Matooke-Stauden.

Die Mabira Forest Lodge liegt eingebettet in einem dichten Wald. Ich geniesse vom ersten Moment an die Einsamkeit und Stille, welche nur von den Vögeln und Insekten unterbrochen wird. Später entschliesse ich mich für eine Wanderung durch den Wald.

Der lokale Guide Wilfred, der auch Wachmann am Tor ist, ist unglaublich begeistert von seiner Arbeit. Seine Passion und Liebe für den Wald berührt mich sehr. Er hat die Wanderwege angelegt und erklärt mir mit sehr viel Begeisterung die Pflanzen und Tiere.

Mit einem Abendessen unter dem Sternenhimmel und am Lagerfeuer endet dieser Tag im Wald.

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Mabira Forest - Jinja - Nil

Ich verlasse die Mabira Forest Lodge am frühen Morgen und auf dem Weg zur Hauptstrasse herrscht schon reges Treiben. Die heutige Strecke ist nicht allzu lang. Wir fahren auf guter Strasse zuerst nach Jinja um eine der Quellen des Nils zu besuchen. Die Ugander sind überzeugt, dass der Nil im Lake Victoria entspringt. Ich hatte über die Entdeckung der Quelle gelesen und rechnete mit etwas Unscheinbarem. Was ich jedoch zu sehen bekam, war der Nil, der bereits eine stattliche Breite hatte. Vor Ort werden verschiedene Bootstouren angeboten, welche Gäste in Richtung der Quelle des Nils führen. Mein Tagesziel war jedoch ein anderes, denn ich freute mich ganz besonders auf die nächste Unterkunft.

Die Wildwaters Lodge, gelegen auf einer Insel mitten im tosenden Nil. Als wir den Parkplatz erreichen, verabschiede ich mich von meinem Guide bis zum nächsten Morgen. Ein kleines Boot bringt mich über den Fluss. Da war ich nun auf einem wunderbaren Fleck Erde mitten im Nil. Die Lodge hat mich von Anfang an begeistert. Ich wurde liebevoll umsorgt und verwöhnt. Es gab ein sehr feines Mittagessen, anschliessend bezog ich mein Häuschen und wurde dann nochmals überrascht. Wenn ich keine Pläne für den Nachmittag gemacht hätte, wäre ich einfach auf meiner Terrasse geblieben um diesen schönen Platz mit Blick auf den Fluss zu geniessen.

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Am Nachmittag wartete aber bereits Abraham, mein Kajak-Guide, auf mich. Wir unternehmen gemeinsam eine gemütliche Kajaktour Fluss aufwärts. Zu meiner Überraschung hatte er alle Zutaten für einen Sundowner dabei. Wir stoppen an einem Felsen und geniessen den Fluss, der teils ruhig dahinfliesst, aber an vielen Stellen auch sehr wild ist.

Für Abenteuerlustige und Actionsüchtige genau das Richtige. Neben Kajaking mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, wird auch Wildwater-Rafting und Bungeejumping angeboten. Mein Tag endet mit einem ausgezeichneten Abendessen unter dem Sternenhimmel und dem Rauschen des Flusses.

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Nil - Murchison Falls Nationalpark

Mit feinen Bananen-Pancakes und dem Sonnenaufgang über den in Nebel gehüllten Fluss starte ich in diesen neuen Tag. Ein neues Abenteuer und eine lange Fahrt liegen vor mir. Via Jinja und ein Stück Richtung Kampala geht es auf guten Strassen zum ZIWA Rhino Sanctuary. Die Vegetation verändert sich vom satten Grün in eine Savannen-Landschaft. Es wird wärmer je weiter wir nach Norden kommen. Im ZIWA Rhino Sanctuary leben derzeit 22 Breitmaulnashörner. Diese werden rund um die Uhr beschützt. Der Besucher hat die Möglichkeit sich mit einem Ranger/Guide zu Fuss auf die Suche nach diesen eindrucksvollen Tieren zu begeben. Mein Guide heisst Daniel und begleitet mich durch die Graslandschaft. Er erklärt mir die Pflanzenwelt und weisst auf Spuren der Nashörner hin.

Und schneller als erwartet entdecken wir sie im Gras liegend. Sie haben sich einen schattigen Platz gesucht. Zuerst entdecken wir eine Mutter mit ihrem Jungen und auf der anderen Seite des Busches liegen zwei weitere Nashörner. Es handelt sich um zwei Weibchen, welche beide trächtig sind. Eines der beiden liegt halb in der Sonne. Mein Guide meint, es ist gut möglich, dass sie ihre Position ändert. Und tatsächlich, die Nashorndame erhebt sich gemächlich, schaut unbeeindruckt in unsere Richtung und sucht sich dann einen Platz im Schatten. Ich erfahre, dass es wichtig ist Abstand zu halten und nahe bei einem Baum oder Busch zu stehen. Breitmaulnashörner laufen bevorzugt in die offene Savanne und nicht auf Bäume zu. Es ist schön, diese wunderbaren und so gefährdeten Tiere aus der Nähe erleben zu dürfen.

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Anschliessend setze ich meinen Weg nach Masinsi fort. Es handelt sich um eine Kleinstadt, wo reges Treiben herrscht. Ein Teil der Bevölkerung ist muslimisch und die Familien sind in grosser Zahl unterwegs zur Moschee. Im 1929 eröffneten Masindi Hotel stärken wir uns für die Weiterfahrt zum Murchison Falls Nationalpark.

Ab Masindi geht es auf einer nicht geteerten Strasse zum Eingang des Parks. Der Park ist in zwei Parts aufgeteilt, den südlichen Teil, welcher dicht bewaldet ist und den nördlichen Teil auf der anderen Seite des Nils.

Auf dem Weg zum Fluss machen wir einen Abstecher zum «Top of the Falls». Es ist sehr eindrücklich zu sehen mit welcher Geschwindigkeit das Wasser über die Felsen braust und letztlich durch einen schmalen Felskanal rauscht. Es gibt verschiedene Aussichtspunkte, die alle sehr eindrucksvoll sind, speziell aber der höchstgelegene Punkt, wo ich in der Nachmittagssonne einen fast runden Regenbogen erleben darf. Etwas in Eile - um 18:00 Uhr müssen wir die Fähre erreichen - machen wir uns auf holprigen Strassen auf den Weg zum Anleger. Auf die Minute erreichen wir die Fähre, welche uns über den Victoria-Nil bringt.

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Murchison Falls Nationalpark

Heute ist Safari angesagt. Nach dem Besuch im Queen Elizabeth NP bin ich recht skeptisch was die «Qualität» der Safari angeht, doch ich werde positiv überrascht. Gleich zu Beginn begegnet uns eine Elefanten-Familie, weiter geht es mit verschieden Antilopen, eine Unzahl an Giraffen kreuzen unseren Weg, eine einsame Löwin begegnet uns am Wegrand und verschwindet dann schnell ins Gebüsch. Der gesichtete Leopard ist vom Baum gesprungen und hält sich jetzt im hohen Gras verstecket.

Direkt am Fluss machen wir eine Pause. Hier sind eine Menge Hippos zu sehen. Etwas weiter entfernt werfen Fischer ihre Netze aus. Gestärkt mit zuckersüssen Mangos geht es dann weiter.

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Am Nachmittag unternehme ich eine Bootstour auf dem Victoria-Nil. Ziel sind die Murchison Falls. Unsere Bootsführer lässt uns viel Zeit für Beobachtungen am Ufer oder im Fluss. So gleiten wir ca. zwei Stunden gemütlich flussabwärts auf die tossenden Fälle zu. Zu sehen gibt es unterwegs genug – die Vielzahl an Vögel nicht zu vergessen - aber auch riesige Nil-Krokodile und Hippo-Familien sind zu beobachten. Es kommen Giraffen und verschiedene andere Tiere zum Ufer, um ihren Durst zu stillen.

Aus einiger Entfernung beobachten wir die Fälle, welche sich mit unglaublicher Stärke in den Fluss ergiessen. Einige Gäste steigen aus um den Weg nach oben zum «top of the falls» zu Fuss zu erklimmen. Etwas schneller geht es dann zurück zum Anleger. So neigt sich ein wunderbarer Safaritag dem Ende zu.

Meine Empfehlung: Dieser Park sollte in keiner Uganda-Reise fehlen, auch wenn die Anreise langwierig ist. Es lohnt sich! Neben den klassischen Safaris sind verschiedene Bootstouren wie auch Schimpansen-Tracking auf der Südseite des Parks möglich.

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Murchison Nationalpark - Entebbe - Zürich

Es ist Sonntagmorgen und meine Reise ist fast zu Ende. Vor mir liegt noch eine lange Fahrt nach Entebbe und der Rückflug in die Schweiz.

Wir nehmen die 09:00 Fähre um den Victoria-Nil zu überqueren und fahren dann ca. zwei Stunden bis zum Parkeingang zurück. Ein paar Baboon-Familien kreuzen unseren Weg.

Ausserhalb des Parks treffen wir auf hübsch gekleidete Menschen, die meist auf dem Weg zur Kirche sind. Die Strasse von Masindin nach Entebbe ist gut ausgebaut und wir kommen zügig voran. Mit einem Lunch-Paket machen wir unterwegs einen Stopp und werden dabei von heftigen Regenschauern überrascht. Es regnet Blasen und schnell bilden sich riesige Pfützen. Jetzt wird mir auch klar warum das Land so grün und fruchtbar ist.

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Die Zeit in diesem wunderbaren Land mit seinen freundlichen und liebenswerten Menschen ging viel zu schnell vorbei. Dafür ist mein Rucksack jetzt prall gefüllt mit Eindrücken und schönen Erinnerungen.

Ich weiss, ich werde die Perle Afrikas wieder besuchen und nicht nur, um dann vielleicht den Shoebill Storch zu sehen.
 

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Mai 2018