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Patric Schindler

Reise nach Namibia

Kommen Sie mit auf eine abenteuerliche Reise durch den Nordwesten Namibias. Die Route führt von Windhoek über den tierreichen Etosha Nationalpark zu den beeindruckenden Epupa Falls. Die anschliessende Offroad-Strecke über den Van Zyls ist nichts für Anfänger im Geländefahren und führt ins malerisch Marienfluss Tal zu den sagenumwobenen «Feenkreisen». Weiter geht's teils durch trockene Flussbetten Richtung Küste nach Swakopmund. Bevor der Weg zurück zum Ausgangspunkt der Reise führt, lässt ein Perspektivenwechsel die Dünen der Namib neu erstrahlen.

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Namibia - auf die harte Tour

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Schon das zweite Mal begleiten uns unsere Freunde zu einer Tour ins südliche Afrika. Das diesjährige Ziel ist der Nordwesten Namibias. Nach unserer abenteuerlichen Reise nach Zimbabwe, die unsere Mitreisende problemlos gemeistert haben, werden wir diese Tour noch etwas anspruchsvoller planen. Diesmal müssen wir für fast zwei Wochen Verpflegung mitnehmen, da es im Nordwesten des Landes fast keine Einkaufsmöglichkeiten gibt. Deshalb fällt die Vorbereitungsphase etwas intensiver aus. 

Übersicht Ferienplanung

Auch die Routenplanung muss wohl überlegt sein, damit die Reise nicht in Stress ausartet und wir trotz der teils schwierigen Routen noch genügend Erholung finden.

Start in Windhoek

Los geht’s in Windhoek, wo wir unsere zwei Toyota Land Cruiser in Empfang nehmen. Diese sind neu ausgebaut und haben mit einem Dachzelt, Kühlschrank, Auszugsschubladen, doppeltem Boden und, und, und…. alles an Bord, was das Camper Herz höher schlagen lässt. Wir werden damit noch unser blaues Wunder erleben.

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Wir fahren in die grossen Einkaufcentren im Süden von Windhoek. Wie immer, wenn wir hier sind, stärken wir uns zuerst mit einigen «Rohhackbrötchen» (Tatar) im Restaurant des Superspars. Danach tätigen wir die kompletten Einkäufe für die nächsten zwei Wochen. Letztendlich beträgt unsere Ausbeute vier gefüllte Einkaufswagen mit Lebensmitteln und sonstigen Utensilien. Wir räumen alles provisorisch in unsere Wagen (mit der freundlichen Unterstützung lokaler Helfer) und beziehen danach unsere Zimmer in der Villa Vista.

Die Lodge ist einfach, jedoch freundlich und modern eingerichtet. Danach startet die logistische Herausforderung: Wie verstauen wir unsere Lebensmittel, Wasserflaschen, Weinkartons, Kohle und haufenweise sonstiges Campingzubehör optimal.

Am Abend gönnen wir uns zusammen mit unseren Geschäftspartnern vor Ort ein wohlverdientes und sehr schmackhaftes Abendessen und lassen den ersten Tag gemütlich ausklingen.

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Windhoek - Okonjima - Etosha Nationalpark

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Nach einer kurzen Stadtrundfahrt durch Windhoek und einigen Fotostopps führt uns die erste Etappe in Richtung Okonjima Lodge. Diese erreichen wir rund drei Stunden später und akklimatisieren uns dort in den folgenden zwei Tagen. Die Lodge ist – wie gewohnt – wunderbar. Wir erhalten einen tollen Guide und Tracker zugeteilt. Die Mahlzeiten sind ausgezeichnet und das angebotene Programm schlicht grandios.

Auf einer Fusspirsch, keine 40 Meter von uns entfernt, erleben wir, wie ein Leopard eine Gepardin angreift. Auch ein guter Sundowner gehört zu einer erfolgreichen Safari dazu. Wir geniessen unsere Drinks auf einer kleinen Anhöhe mit fantastischer Aussicht.

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Nach zwei Tagen Luxusgenuss freuen wir uns aufs Campen. Wir fahren Richtung Etosha National Park. Auf dem staatlichen Campingplatz in Okaukuejo sind wir positiv überrascht. Wir bekommen einen Platz im hinteren Teil des Campingplatzes zugewiesen. Dieser liegt zwar etwas abseits der Sanitär Blocks, dafür bleiben wir von den grossen Menschenmengen verschont und können in aller Ruhe campieren.

Der Abend an der Wasserstelle ist ein Traum! Als Höhepunkt können wir ein Spitz- und ein Breitmaulnashorn beobachten, die sich einige Minuten beschnuppern. Dies ist ziemlich aussergewöhnlich für diese Tiere. Trotz ca. 200 Zuschauern hört man nur das Klicken der Kameras, ansonsten herrscht eine den ganzen Abend Stille am Wasserloch, was zugleich wunderschön und auch erstaunlich ist.

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Wir durchqueren den Park Richtung Westen und übernachten im Olifantsrus Camp. Da es Spätherbst ist und die Trockenzeit die Tiere zur Wasserstelle treibt, sind die Sichtungen im Etosha Nationalpark Spitzenklasse. Es tummeln sich hunderte von durstigen Tieren um die Wasserlöcher. Dieser Anblick verschlägt uns die Sprache.

Die Wasserstelle im Camp, welche über einen tollen Aussichtsturm verfügt, ist dafür relativ schwach besucht.

Trotzdem war es ein weiterer ereignisreicher Tag. Das Camp ist einfach, es gibt sehr wenig Schatten und der Shop ist fast leer. Zum Glück haben wir alles dabei.

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Etosha Nationalpark - Ruacana - Epupa Falls

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Endlich geht der abenteuerliche Teil unserer Reise los. Wir verlassen den Etosha Nationalpark und fahren Richtung Ruacana. Diese Strecke ist sehr eintönig und wir verbringen die Zeit mit Musikhören und singen zum Teil lauthals mit.

In Ruacana suchen wir die Tankstelle und füllen unsere Treibstofftanks und Reservekanister auf.

Bevor wir am Kunene entlang bis zur Kunene River Lodge fahren, senken wir den Reifendruck, da ab jetzt der Untergrund einiges ruppiger wird. Die nächsten Kilometer bis zur Lodge, die am Kunene entlang führen, sind malerisch schön.

Der Campingplatz bei der Lodge liegt direkt am Wasser und gehört sicherlich mit zu den schönsten in Namibia. Leider können wir abends nicht mit dem Boot fahren, da der Fluss zu wenig Wasser führt.

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Wir machen uns auf den Weg Richtung Epupa Falls. Dieser Pfad war vor einigen Jahren eine der anspruchsvollsten Allrad Strecken in Namibia. Bis zum Ausbau der Strecke musste man rund einen Tag Allradfahren für die 100 km einrechnen. Ich habe jedoch vor unserer Abreise gelesen, dass die Strecke ausgebaut worden ist. Und dann der Schock! Chinesische Strassenbauer haben den kompletten Weg flach gewalzt. Eine teils bis zu 50 Meter breite «Autobahn» wurde parallel zum Kunene gebaut. Der ganze Dreck aus Geröll, Wurzeln und Büschen wurde, statt zu entsorgen, einfach an den Strassenrand geschoben und türmt sich dort an manchen Stellen meterhoch auf. Die Strecke ist zwar jetzt für jeden Besucher einfach zu befahren und man kann Epupa Falls jetzt ohne Mühe erreichen, der Abenteuerfaktor hingegen geht gegen Null. 

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Trotzdem finden wir noch einige schöne Stellen, an denen wir halten und unsere Foto- und Filmaufnahmen machen können. Der Campingplatz von Omarunga ist glücklicherweise immer noch so schön wie früher, ausser dass die Stellplätze jetzt enger zusammengerückt worden sind. Ein gemütlicher Apéro mit Ausblick auf die Fälle entschädigt uns für das entgangene Abenteuer.

Unser Fahrzeug zeigt die ersten Problemzonen; der Aufbau hinten hat sich als äusserst empfindlich gegen Staub erwiesen. Die Hecktür lässt sich durch den Staub in den Scharnieren nur noch mit Gewalt öffnen, die Schlösser sind widerspenstig und der Auszug, auf dem alle unsere Verpflegungskisten stehen, hat sich als viel zu wenig robust erwiesen. Wir müssen beim Herausziehen der Schublade sehr vorsichtig sein, da sich sonst der komplette Auszug verbiegt.

Epupa Falls - Van Zyls Pass - Marienfluss

Wir brechen zum steilsten Pass Afrikas, dem Van Zyls Pass, auf. Frühmorgens fahren wir los, da wir nicht wissen, in welchem Zustand sich die Strecke befindet. Bei der Anfahrt zum Pass verpassen wir eine Abzweigung. Auf der Suche nach dem richtigen Weg werde ich etwas unvorsichtig und überfahre einen, aus dem Sand ragenden, spitzen Stein. Beide Reifen auf der rechten Fahrzeugseite werden gleichzeitig aufgeschlitzt. Dies geschieht ausgerechnet in der Nähe eines Krals, woraufhin wir innert kürzester Zeit von der Hälfte der Dorfbevölkerung umringt werden. Zusätzlich hat es zirka 40°C im Schatten (den es weit und breit nicht gibt) und wir stecken in einer Tiefsandpassage.

Unsere schweisstreibende Reparatur ist für unsere Zuschauer das Highlight des Tages und sie versuchen uns tatkräftig zu unterstützen. Nach einer guten Stunde haben wir es geschafft! Zum Abschluss bitten wir die Dorfbevölkerung noch um ein paar Erinnerungsfotos. 

Anschliessend machen wir uns auf den Weg zum Pass. Die Zufahrt zum Pass gehört sicherlich zu den härtesten Strecken, die Afrika zu bieten hat. Halbmeter hohe Absätze sowie Aufstiege, die wir nur mit Allrad und Untersetzung erklimmen können. Abfahrten, in denen der Untergrund mit den grossen Steinen so locker ist, dass die Wagen immer wieder aus der Spur ausbrechen. Nichts für Anfänger im Geländefahren.

Wir fahren bereits den ersten Teil des Passes hinunter bis zu einer Anhöhe. Hier, etwas abseits der «Hauptstrasse», wird uns ein atemberaubender Ausblick auf das Marienfluss Tal präsentiert. Wie immer folgt der wohlverdiente Sundowner mit Savanna Dry und Bier. Wir richten unser Lager ein und bereiten in der schönsten Küche Afrikas unser Abendessen vor. Diese sehr harte Anfahrt hat sich gelohnt. 

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In der Nacht hören wir ganz in der Nähe einen Leoparden «röhren». Afrika pur!

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Wir haben jetzt den steilsten Teil der Strecke vor uns, das Gefälle beträgt fast 100 % oder 45°. Das Gefährliche ist jedoch nicht die Steilheit, sondern dass man im richtigen Winkel durch eine sehr enge Durchfahrt klettern muss. Fährt man diesen Teil falsch an, kommt es unweigerlich zu einem Kippen des Fahrzeugs. Tritt der Fahrer in diesem Teil die Kupplung, kann er das drei Tonnen schwere Fahrzeug mit der Bremse nicht halten und wird ins Tal stürzen. Knifflig, aber mit der richtigen Technik machbar.

Wir machen noch einige Action-Aufnahmen und stehen schon eine halbe Stunde später im Marienfluss Tal. 

Dort fahren wir Richtung Norden hinauf zum Kunene River. Ein sehr beeindruckendes Tal mit abertausenden der berühmten «Feenkreise» im wogenden Grasmeer. Es sieht ein bisschen wie bei Daktari aus.

Zuoberst bei Camp Syncro haben wir die Übernachtung gebucht. Das freundliche Schweizer Ehepaar zeigt uns, was Sie in den letzten Jahren hier am Ende der Welt erschaffen haben. Erstaunlich, Sie fühlen sich hier augenscheinlich sehr heimisch, obwohl Sie während den heissesten Monaten bis zu 50°C haben. Gleichzeitig können sie im nahen Fluss nicht baden, da er mit Krokodilen übersät ist. Auch heute hat es gut 40°C und wir geniessen wie immer unseren wohlverdienten Sundowner.

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Marienfluss - Palmwag

Am nächsten Tag fahren wir nach Purros. Diese Tagesetappe ist nicht ganz so anspruchsvoll, wir überqueren dabei jedoch einen kleinen Pass, an welchem wir ein frisch ausgebranntes Autoskelett entdecken. Das Fahrzeug war mit Bier beladen und hat sich überschlagen. Einige Kilometer vor Purros durchqueren wir das Trockenbett des Hoarusib Rivers. Statt weiterhin der Strasse zu folgen, fahren wir ab hier im trockenen Flussbett. 

Das macht uns enorm Spass, da wir im sehr tiefen Sand nach Herzenslust Gas geben können. Die Übernachtung auf dem Purros Campground ist, wie schon bei unseren letzten Besuchen, traumhaft. Vorsicht!! Abends nie von Campingplatz weggehen, es hat öfters Elefanten im Camp, welche auch schon unvorsichtige Touristen totgetrampelt haben.

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Danach fahren wir durch den Hoarusib bis zur Grenze des Skeleton Nationalparks. Dort verlassen wir das Flussbett und erkunden eine mondähnliche Hochebene. Wir frühstücken im «Nirgendwo». Nach rund 75 km erstreckt sich vor uns das Tal des Hoanib. Für uns ist der Hoanib eines der grossen Highlights Namibias. Es ist immer wieder eindrücklich zwischen den riesigen Anna Baum Alleen hindurch zu fahren, neben welchen die Elefanten zierlich wirken. Der Wildreichtum in diesem abgelegenen Tal ist erstaunlich.

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Wir finden eine traumhafte Stelle leicht erhöht und etwas ausserhalb des Flussbettes, wo wir unser Camp aufschlagen. In der Nähe schaufeln wir uns eine Toilette und installieren unsere Felddusche. Später geschieht dann doch das Unvermeidliche.

Unser Auszug mit den Verpflegungskisten ist nun komplett verbogen und blockiert im ausgezogenen Zustand. Weiterfahren wäre so unmöglich. Wir müssen das ganze Teil ausbauen, um es zu richten. Zum Glück haben wir  handwerkliche Erfahrung und können die Reparatur zügig ausführen. Um ca. 21.00 Uhr ist das Problem gelöst und auf unserem Campingplatz im Hoanib kehrt wieder Ruhe ein.

Tiere haben sich bei diesem Lärm natürlich nicht in die Nähe getraut.

Den Hoanib in der Frühe hinaufzufahren ist ein himmlisches Erlebnis. Es hat immer noch wenige Touristen, die sich hierher verirren. Wir haben die Gelegenheit, eine Familie von Wüstenelefanten eine ganze Stunde lang ungestört zu beobachten und werden von ihnen ohne Probleme toleriert.


Langsam aber sicher sehnen wir uns nach einem Nachmittag in der Hängematte. Wir fahren aus dem Hoanib via Sesfontein in den Khowarib. Kurz vor Sesfontein erreicht uns ein Funkspruch unserer Freunde. Sie haben einen Reifenschaden. Drei der vier Reservereifen wären damit aufgebraucht. Fast gleichzeitig löst sich die Halterung unserer Kofferraumklappe und der Verschluss der Reservekanister springt selbstständig auf, worauf sich unsere Stühle und die Benzinkanister weitläufig im Gelände verteilen. Nach einer sofort eingeleiteten Suchaktion finden wir erfreulicherweise alle Teile wieder.

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Wir halten in Sesfontein und erkundigen uns, wo wir neue Reifen aufziehen lassen können. Wir haben Glück. In Palmwag, unserem nächsten Stopp, gibt es eine Werkstatt und genügend Reifen für die Reparatur.

Der Community Campingplatz von Khowarib ist auf einer Klippe gelegen, von der aus man einen wunderbaren Blick in den Canyon hat. Gleichzeitig bläst immer eine leichte Brise und die hohen Temperaturen werden erträglicher. Diesmal nicht. Aus der leichten Brise ist ein respektabler Sandsturm geworden und wir werden in unseren Hängematten vom Sand paniert. Glücklicherweise ebbt der Sturm gegen Abend etwas ab.

Am Morgen danach fahren wir die kurze Etappe bis Palmwag, wo wir unsere Fahrzeuge für die nächsten zwei Tage stehen lassen und vom Geländewagen der Etendeka Lodge für den Transfer abgeholt werden. Wir unternehmen Game Drives und gehen in einer sehr abstrakten Gegend wandern. Beim Sonnenuntergang leuchtet die ganze Umgebung durch den hohen Eisenanteil in einem tiefroten Farbton, es sieht wunderschön aus. Die Lodge ist einfach und kühl eingerichtet. Der Eigentümer Dennis und unser Ranger Bonifacius sind jedoch gute Entertainer, so dass sich die Gäste schnell wohl fühlen und eine sehr familiäre Atmosphäre aufkommt. Zurück in Palmwag geht unser Trip weiter. Alle defekten Reifen sind gewechselt worden. In der Zwischenzeit sind auch noch die Befestigungen der Tische gebrochen.

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Palmwag - Swakopmund

Wir fahren wieder «quer-busch-ein» und können im Huab noch einmal eine Familie von Wüstenelefanten beobachten. Danach geht es nach Twyfelfontein, wo wir die einzigartigen Felszeichnungen bewundern. Hier wurden seit über 6‘000 Jahren Felszeichnungen eingeritzt und gemalt. Es gibt in diesem Gebiert Tausende davon. Abends schlagen wir unser Camp auf dem Campingplatz von Mowani auf. Es ist ein herrlicher Campingplatz inmitten von grossen Granitblöcken, auf denen wir später entspannt unseren Apéro geniessen.

Wir fahren weiter südlich am Brandberg Massiv vorbei bis nach Spitzkoppe. Eine malerische Alternativroute, parallel zur Hauptstrasse gelegen. Der Sand ist zwar teils sehr tief und auf der Fahrt rumpelt es heftig. Der Ausblick auf den Brandberg von Norden ist jedoch Entschädigung genug; er ist atemberaubend. Von hier aus sieht man, dass das Massiv fast kreisrund ist. Die spezielle Form ist durch eine riesige, aufgewölbte Magmakammer entstanden. Das gut 20 km breite Massiv überragt die Umgebung um 2‘000 m.

Wir übernachten bei der Spitzkoppe, wo wir wiederum den Apéro auf einem Granitfelsen zelebrieren. Die fast 700 m hohe Granitwand fängt bei jedem Sonnenuntergang hell zu leuchten an. Der Campingplatz ist sehr schön gelegen, jedoch sehr einfach eingerichtet. Es gibt nur ein Plumpsklo, Duschen sind beim Haupteingang vorhanden. Wir benutzen wieder unsere Wassersäcke.

Unser Ziel heute ist Swakopmund. Da die «normale Strecke» nur ein Teerband durch eine eintönige Steinwüste ist, haben wir eine weitere Alternativroute ausgearbeitet. Diese Strecke erweist sich als absoluter Geheimtipp. Wir durchqueren Farmen im Gebiet der Huosberge, durchqueren das Wüstengebiet auf staubigen Kiesstrassen und fahren den Welwitscha Drive. Anschliessend fahren wir im Flussbett des Swakoprivers bis nach Swakopmund. Wir übernachten in den Luxury Suites, diese liegen mitten im Zentrum und sind sehr modern eingerichtet. Da wir noch nicht genug Allrad gefahren sind, gönnen wir Männer uns noch eine zweistündige Tour mit den Quad-Bikes in den Dünen. Total verstaubt kommen wir zurück, schwärmen aber noch Stunden später von dieser rasanten Fahrt. Am Abend gehen wir mit Freunden aus Swakopmund ins «Tug» zum Abendessen.

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Swakopmund - Namib Rand - Windhoek

Hier endet auch der abenteuerliche Teil unserer Reise und wir nehmen die normale Route nach Sesriem, wo wir abends in den Dünen herrliche Foto- und Filmaufnahmen machen.

Am nächsten Morgen geniessen wir eine atemberaubende Ballonfahrt über die Namib. Alles ist sehr professionell und perfekt organisiert. Man wird in der Unterkunft abgeholt und zum Startplatz gefahren. Danach folgt eine eindrückliche, ca. 60 Minuten lange Fahrt mit dem Heissluftballon. Da wir an diesem Morgen so gut wie keinen Wind haben, landen wir an fast der gleichen Stelle wieder, an der wir gestartet sind. Inbegriffen ist auch noch ein sehr leckeres Champagner Frühstück in der Wüste, welches wir in dieser Qualität nicht erwartet haben.

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Als Abschluss unserer Reise gönnen wir uns zwei Nächte in der Sossusvlei Desert Lodge im Namib Naukluft Park. Eine für namibische Verhältnisse sehr moderne Lodge mit riesigen Zimmern und sehr gut ausgebildeten Rangern. Mit diesen dürfen wir dann auch zwei herrliche Tage in dieser faszinierenden Gegend verbringen. Sie zeigen uns die Dünen und wir erleben hier eine fantastische Zeit mit Frühstück in den Dünen und einer abendlichen Quad-Bike Tour.

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Es geht zurück Richtung Windhoek. Wir fahren bis zum Camp Gecko, wo wir – leider – bereits unsere letzte Nacht in Namibia verbringen dürfen. Während der Fahrt unterstützen wir noch zwei deutsche Reisende beim Radwechsel, diese standen kopfschüttelnd neben dem Fahrzeug und wussten nicht, wie sie zu Ihrem Reserverad kommen. 

Nach der vielen guten Kritik, die wir immer wieder über das Camp Gecko hören, sind wir etwas enttäuscht. Der Camp-Eigentümer ignoriert uns komplett, was im ansonsten sehr gastfreundlichen Namibia eher ungewöhnlich ist. Den letzten Abend geniessen wir bei einem wunderbaren Essen und einem guten Tropfen Rotwein.

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Der letzte Tag in Namibia ist immer mit wehmütigen Gefühlen verbunden. Wir haben eine abenteuerliche Reise mit enorm vielen neuen Eindrücken erlebt und müssen aus dieser grenzenlosen Wildnis wieder in die, teils doch sehr enge, Schweiz zurück. Nach der Abgabe unserer zwei stark ramponierten und zusammengeflickten Toyotas (nur Campingaufbau, das Fahrzeug war wie immer fantastisch) fahren wir zum Flughafen und fliegen zurück in die Schweiz.

Oktober / November 2016