Silvan Boog

Unterwegs auf den Seychellen

Im Dezember bereiste Silvan Boog, Travel Expert Afrika & Indischer Ozean bei Dreamtime zum fünften Mal die Seychellen und besuchte seine Eltern über die Festtage. Auch nach dieser Reise ist er begeistert von den wunderschönen Stränden, wilden Landschaften sowie der abwechslungsreichen Flora und Fauna.

Inselhopping auf den Seychellen

Ankunft auf Mahé

Ausgerüstet für warme Temperaturen und dadurch mit wenig Gepäck machen meine Partnerin Bettina und ich uns auf den Weg in Richtung Zürich Flughafen. Wir benötigen nur einen negativen Test und eine online eingeholte Reisegenehmigung. Der Check-In am Terminal läuft geordnet und problemlos. Wir sind aber froh, dass wir schon online eingecheckt haben und nur noch das Gepäck abgeben müssen. Die normale Check-In Schlange ist sehr lange, da der Flug ziemlich voll ist.

Der Flug mit Qatar Airways ist wie immer sehr erholsam und man wird mit reichlich Speis und Trank versorgt. Nach einem Aufenthalt von drei Stunden in Doha erreichen wir schliesslich Mahé am nächsten Morgen. Die Einreise ist problemlos möglich, war doch unser Flug der einzige, welcher an diesem Tag auf den Seychellen angekommen ist. Bei höheren Passagieraufkommen empfiehlt es sich, einen Sitzplatz in den vorderen Reihen zu buchen, da man so früh die Einreisekontrollen hinter sich bringen kann.

Wir werden herzlich begrüsst durch Creole Travel Services und dürfen bereits unsere erste Inselrundfahrt erleben. So haben wir einen perfekten Blick auf Eden Island und besuchen ein paar Strände im Süden. Beim anschliessenden, gemeinsamen Lunch merken wir langsam unsere Müdigkeit, sind wir doch schon seit 24h unterwegs. Wir sind froh, als wir am Nachmittag nach kurzer Wartezeit in der Hilton-Lounge das Boot Richtung Silhouette Island betreten.

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Silhouette Island

Nach rund einer halben Stunde Bootsfahrt mit nur vier anderen Touristen (der Rest war Hotelpersonal) erreichen wir schliesslich Silhouette. Auf diese Insel bin ich besonders gespannt, weil ich bisher noch nie dazu kam, dieses Paradies zu besuchen. Schon die Bootsfahrt ist ein Traum, der Umriss der Insel erinnert stark an jene aus Jurassic Park. Mit Golfkarts werden wir direkt zu unserer schönen Garten-Villa gefahren und das Gepäck folgt anschliessend. Obwohl wir müde sind, entscheiden wir uns für ein (sehr leckeres) Abendessen. Völlig erschöpft gehen wir früh schlafen, damit wir am nächsten Tag schön ausgeruht sind.

Das Frühstücksbuffet ist sehr reichhaltig und gut gestärkt erkunden wir heute den schönen Hauptstrand und die Hotelanlage des Hilton Labriz. Da bemerken wir, dass wir unseren Sonnenschutz vergessen haben. Wir haben keine Wahl und kaufen unsere Sonnencrème im einzigen Shop auf der Insel für rund CHF 40. Der erfolgreichen Muschelsuche steht dies aber nicht im Weg. Lachend Obwohl die Anlage gross ist mit über 100 Zimmern, verteilen sich die Villen sehr gut im Gelände und man hat dadurch das Gefühl von Privatsphäre.

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Am nächsten Tag sind wir bereit für eine kleine Wanderung zu der Anse Cimitière und den beiden Anse Lascars. Wobei der Begriff «Wanderung» wohl etwas übertrieben ist und eher als «Spaziergang» betitelt werden könnte aufgrund der kurzen Strecke. Wir baden in jedem der Strände, es ist aber Vorsicht geboten aufgrund der starken Unterwasserströmung. Die Strände sind zum Teil von spitzigen Felsen umgeben, dies aufgrund des vulkanischen Ursprungs von Silhouette. Auf dem Rückweg muss ich schmerzlich dem falschen Schuhwerk Tribut zollen! Beim Rückwärtsschauen zieht es mir die Flip-Flops unter den Füssen weg und ich verbiege mich wie ein Gummimensch bei der Landung. Ausser einem geprellten Ellbogen und ein paar Schürfwunden ist aber zum Glück nichts weiter passiert.

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(Fast) unbeeindruckt von den kleinen Blessuren treten wir am nächsten Morgen die Wanderung an zur Anse Mondon. Laut Hotelpersonal und Einheimischen soll dies der Beste Ort auf Silhouette sein, um zu Schnorcheln. Dieses Mal kann man wahrlich nicht mehr von einem Spaziergang sprechen. Rund drei Kilometer Distanz und 400 Höhenmeter sind pro Weg zurückzulegen. Gepaart mit den tropischen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit läuft einem der Schweiss nur noch den Rücken runter und wir sind ziemlich froh um unsere eiskalten Tücher um den Nacken. Unterwegs zählen wir gegen 100 ungefährliche Riesentausendfüssler, welche die hügeligen Regionen lieben. Die Anse Mondon ist eher unspektakulär, da die Brandung sehr stark ist und so lassen wir das Schnorcheln. Vielleicht waren wir einfach zur falschen Zeit da. Gut ausgepowert geniessen wir nach dem Rückweg unser leckeres Abendessen und machen nahe unserem Zimmer Bekanntschaft mit den eher schmerzhaften Hundertfüssern (Centipied).

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Die nächsten und einzigen beiden Regentage relaxen wir am schönen Pool des Hotels. Es fehlt an nichts, man kann sich Mahlzeiten und Getränke direkt auf die Poolliege bringen lassen. Dieser Bereich ist eher für Familien geeignet und daher auch gut besucht. Abends besuchen wir wieder eines der zahlreichen leckeren à la carte Restaurants, welche allerdings ihren Preis haben. Nach dem Late Check-Out bringt uns das Hotel-Boot wieder zurück auf Mahé, wo wir die nächsten fünf Tage in einer Self-Catering Unterkunft verbringen.

Mahé

Heute erwartet uns ein Ganztagesausflug mit einem Katamaran in den Sainte Anne Marine Nationalpark. Ausgerüstet mit unseren Schnorchelmasken, welche wir extra in der Schweiz gekauft haben, betreten wir den riesigen Katamaran, welcher Platz für bis zu 120 Leute bietet. Die junge und sympathische Crew ist sehr unterhaltsam und so schippern wir gut gelaunt an den verschiedenen Inseln des Nationalparks vorbei. Der zweite Schnorchelstopp vor Sainte Anne ist ein besonderes Highlight aufgrund der vielen farbenfrohen Fische. Auf der unbewohnten Insel Moyenne erleben wir eine kurze Führung und erfahren viel über die Flora und Fauna. Die freilaufenden Riesenschildkröten dürfen gefüttert werden – seit dem letzten Erlebnis auf Curieuse, wo mein Finger schmerzhaft im Maul der Riesenschildkröte stecken blieb, bin ich aber besonders vorsichtig. Wir nehmen ein kreolisches BBQ ein und begeben uns nach ein wenig Siesta wieder auf unseren Katamaran, welcher uns auf die Hauptinsel zurückbringt.

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Die nächsten Tage verbringen wir auf Mahé mit Strandspaziergängen, Lebensmittel einkaufen, waschen und haben das ein oder andere unterhaltsame Gespräch mit den einheimischen Seychellois. Wir fühlen uns schon fast wie zu Hause. Auch verschiedene Hotelbesichtigungen stehen auf dem Programm, was wir sogleich mit einer Inselrundfahrt kombinieren. Wir fahren zigfach über das hügelige Bergland von Mahé, passieren herrlich weisse Sandstrände und sind fasziniert von den Wetterwechseln. Während es auf der einen Inselseite regnet, ist die andere komplett trocken etc.

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An unserem letzten Tag auf Mahé entscheiden wir uns für eine kurze Wanderung zur Anse Major. Der Trail soll sehr abwechslungsreich und auch einfach zu begehen sein. Unser Junior-Guide hat hervorragende Deutschkenntnisse, da er fünf Jahre in der Schweiz gelebt hat. Wir erfahren sehr viel Interessantes von ihm während der ganzen Wanderung. Der Strand der Anse Major wird als ruhig angepriesen, aber auch hier finden wir wieder hohen Wellen vor. Da muss man schauen, dass es einem im Wasser nicht den Boden unter den Füssen wegzieht. Unser Guide holt uns auf dem Rückweg noch eine Sternfrucht von einem Baum (wir haben erst später gesehen, dass dieser Baum zu einer Villa gehörte). Der Villenmanager schaute diesbezüglich etwas verärgert und wir haben sehr schnell das Weite gesucht (vor allem, als wir erfahren haben, von wessen Villa wir hier eine Sternfrucht ausgeliehen hatten).Lachend

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Praslin

Praslin ist die zweitgrösste und für mich auch schönste Insel der Seychellen. Sie wirkt mit der hügeligen Topgraphie und den kristallklaren Gewässern wie ein kleines Mahé und ich kann verstehen, wieso sich hier meine Eltern niedergelassen haben. Praslin erreicht man mit dem Flugzeug oder der Fähre von Mahé aus. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden und buchten zwei Sitzplätze auf dem oberen Deck an der frischen Luft. Diese Entscheidung stellt sich im Laufe der Überfahrt als die richtige heraus, da die Überfahrt rund eine Stunde dauert und der Wellengang sehr stark ist. Etwa die Hälfte der Passagiere an Oberdeck wurde seekrank, nicht auszudenken, wie es den Passagieren auf dem Unterdeck ohne frische Luft ergangen ist… Wir sind auf jeden Fall auch froh, als wir wieder festen Boden unter den Füssen haben und wir wenig später im Acajou Hotel ankommen. Das mittelgrosse Strandresort ist sehr gepflegt und das Personal überaus freundlich. Auch die Küche ist sehr gut, sowohl das Buffet, als auch à la carte. Wir haben daher nur wenig auswärts gegessen und dies, obwohl zahlreiche Restaurants fussläufig erreichbar sind.

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Auf unserem ersten Strandspaziergang begegnen wir einer Hündin, welche uns auf Schritt und Tritt folgt. Wir geben Ihr Wasser und taufen Sie auf den Namen «Happy». Wir treffen Sie immer wieder an und freuen uns, mit ihr zu spielen und im Meer zu planschen. Da die Mittagssonne sehr intensiv ist, besorge ich mir einen Strandhut und habe es tatsächlich das erste Mal auf den Seychellen geschafft, mir nicht das Gesicht zu verbrennen. Die Festtage verbringen wir dann mit meinen Eltern in Ihrer Wohnung mit traumhafter Aussicht.

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Spontan entscheiden wir uns noch für einen Tagesausflug nach La Digue, welches man in nur 15 Minuten mit der Fähre von Praslin aus erreicht. Wir geniessen schöne Stunden auf einem Leihfahrrad und erkunden die Insel ausgiebig. Die Leihfahrräder sind in die Jahre gekommen und die salzige Luft setzt Ihnen zu. Es ist aber ganz einfach zu fahren, da es nur zwei bis drei grössere Hügel gibt. An den jeweiligen Steigungen schieben wir unser Velo, da die Gangschaltung gar nicht mal so gut ist. Die Strände von La Digue sind aber paradiesisch und wir essen hier im «Chez Jules» mit Blick auf das türkisblaue Meer den Besten Oktopus, welchen wir je gegessen haben.

Bald heisst es Abschied nehmen und so geniessen wir noch unsere restliche Zeit auf Praslin im «Les Rochers», einem Spitzenrestaurant mit malerischem Blick auf die namensgebenden, vorliegenden Felsen inklusive Sonnenuntergang. Die letzte Kokosnuss des Urlaubs nehmen wir auf der Terrasse vom Domizil meiner Eltern ein und anschliessend verabschieden wir uns von diesem wunderschönen Flecken Erde. In der Schweiz empfangen uns angenehm milde Temperaturen (für Dezember) und wir fühlen uns etwa gleich erholt, wie wenn wir zwei Monate Urlaub gemacht hätten. Ich kann jeder Person eine Reise auf die Seychellen nur wärmstens empfehlen!

 

Mehr Infos zu den Seychellen

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