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Australiens Meeresbewohner

Australiens Unterwasserwelt bietet sowohl gemäßigte

als auch tropische Lebensräume mit einer enormen

Artenvielfalt an Meerestieren.

Angefangen vom Phytoplankton, das wichtig für die

Photosynthese ist, bei der Sauerstoff als Nebenprodukt

entsteht, über das Zooplankton findet man in den Ge­

wässern Australiens alles, was ein Meer so braucht und

noch ein bisschen mehr: Seegräser, Algen, Schwämme,

Nesseltiere, Schwarze Korallen, Zylinderrosen, Weich­

korallen, Gorgonien, Seefedern, Steinkorallen, Anemonen,

Würmer, Moostierchen, Krebse, Langusten, Garnelen,

Krabben, Schnecken, Nacktkiemer, Muscheln, Kalmare,

Sepia, Papierboote, Octopusse, Stachelhäuter wie See­

sterne, Schlangensterne, Seeigel und Seegurken uvm.

Fische stellen die größte Gruppe der Wirbeltiere dar. Die

australischen Gewässer beheimaten annähernd 3.600 Ar­

ten. Seit dem Aufkommen des Sporttauchens vor ca. 30

Jahren, wurden hunderte neuer Arten entdeckt. Einige da­

von sind ausschließlich in südlichen Gewässern zu finden.

Die Echte Karettschildkröte ist in den meisten tropischen

Gewässern auf der ganzen Welt zu Hause. Von Okto­

ber bis März legt das Weibchen seine ca. 50 Eier an

Inselstränden und Korallensandbänken ab. Nach ca. 8

Wochen schlüpfen dann die Jungen.

Die am häufigsten in den tropischen Gewässern Aus­

traliens anzutreffende Schlange ist die olivbraune See­

schlange, deren Farbe von braun bis gelb variiert. Sie ist

tag- und nachtaktiv und sucht in Korallen- und Felsspal­

ten nach Nahrung. Die Schlange muss in Abständen von

10 bis 20 min. zum Luftholen an die Wasseroberfläche.

Zum Schlafen kann sie viele Stunden unter Wasser blei­

ben. Man sollte allen Seeschlangen mit Vorsicht begeg­

nen, da sie über ein tödliches Gift verfügen.

Obwohl Delfine als Bewohner des offenen Meeres

gelten, kann man sie ebenso in Buchten, Häfen und

Meeresarmen über ganz Australien verteilt zu Gesicht

bekommen. Sie sind gesellige Tiere, die gewöhnlich in

Gruppen auftreten. Sie müssen immer wieder Luft holen,

so dass sie meistens dicht an der Wasseroberfläche

schwimmen.

Das Verbreitungsgebiet der Australischen Pelzrobbe be­

schränkt sich auf ein paar vereinzelt stehende Felsen vor

der Süd- bzw. Südostküste Australiens. Es gibt Zucht­

kolonien, die sich aus über 10.000 Robben zusammen­

setzen, während sich an anderen Stellen nur um die 20

Tiere aufhalten.

Australische Seelöwen kann man an den Stränden und

Inseln entlang der Süd- bzw. Südwestküste als Kolonien

zu Gesicht bekommen.

Höhepunkte unter Wasser

Australien

Das Verbreitungsgebiet der geschützten Seekuh oder

Dugong reicht von der Shark Bay (WA) bis zur nördlich

gelegenen Moreton Bay (QLD), obwohl einige Tiere auch

weiter südlich, bei Port Stephens (NSW) gesichtet wur­

den. Normalerweise sind Seekühe sehr scheue Tiere, die

in Familienverbänden auftreten und sich von Seegras

ernähren.

Der in der südlichen Hemisphäre beheimatete Südliche

Glattwal bringt in den seichten Gewässern an der Süd­

küste Australiens Junge zur Welt. Dies ist von großer

Bedeutung, weil die Südlichen Glattwale nur alle 3 Jahre

1 Kalb zur Welt bringen, das dann 14 Monate lang bei sei­

ner Mutter bleibt. In den australischen Gewässern sind

die Südlichen Glattwale vollkommen geschützt und man

kann schwer bestraft werden, wenn man sich ihnen im

Boot oder schwimmenderweise zu sehr nähert. Anders

kann man zwischen Juni und Juli im nördlichen GBR mit

Minke Walen, bei uns unter dem Namen Zwergwal be­

kannt, schnorcheln, was sicher eines der ganz besonde­

ren Erlebnisse ist, die Australien zu bieten hat.

Es herrscht eine unglaubliche Vielfalt unter Wasser

entlang der australischen Küste. An 4 Meeren bzw. 3

großen Ozeansystemen reichen die Lebensräume von

tropisch warm bis gemäßigt kühl. Hier konnten sich

Hunderte nur hier vorkommender (endemischer) Pflan-

zen- und Tierarten entwickeln. Man unterscheidet vier

Hauptlebensräume: das offene Meer, die Riffe, die

Küsten und die Buchten. Diese Lebensräume sind die

Heimat der australischen Unterwasserflora und -fauna.

Die Zusammensetzung und Verteilung der Tierwelt

hängt mit den durch Winde verursachten Meeres­

strömungen, der Erdbewegung und der Anziehungskraft

desMondes zusammen. Die Gezeiten haben nur stellen­

weise Einfluss auf die Strömungen.